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Die Faszination des Fechtens

 

Fechten ist ein attraktiver, moderner Sport für jung und alt, der durch seine Vielseitigkeit fasziniert. Konzentration und Reaktion, Schnelligkeit, Körperbeherrschung, Disziplin, Sportlichkeit, Eleganz... das alles macht sie aus - die Faszination des Fechtens. Neben der körperlichen Herausforderung, spielt die taktische Komponente beim Fechten eine entscheidende Rolle. Deswegen wird das Fechten auch oft als "Schach auf der Planche" bezeichnet. Jeder Zug muss gut vorbereitet und blitzschnell ausgeführt werden. Das regelmäßige Training der Konzentrationsfähigkeit macht sich auch im Alltag bezahlt, und die körperliche Bewegung hält einen fit bis ins hohe Alter. Durch diese komplexen Anforderungen lernt der Fechter mit der Zeit immer mehr, seinen Körper zu beherrschen und zu koordinieren. So ist Fechten für junge Leute, die einen vielseitigen Sport betreiben wollen oder auch für die, die einen attraktiven Leistungssport suchen ebenso für den Junggebliebenen, der noch etwas lernen möchte, eine überlegenswerte Alternative.

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Die Geschichte des Fechtens

 

Seit es Spieße, Säbel, Degen und Dolche gibt, gehört das Fechten zum Kriegshandwerk. Um im Ernstfall erfolgreich mit der Hieb- und Stichwaffe umgehen zu können, bedurfte es großer Übung. Aus diesem Training entwickelte sich das sportliche Fechten. In Ostasien und China gab es schon vor 2000 Jahren Sportgefechte mit scharfen Waffen. Stockfechten ist aus Japan bekannt. Unter Roms erstem Kaiser Augustus gab es am Beginn unserer Zeitrechnung schon Fechtschulen und Berufsfechter (Gladiatoren). Vom 15. Jahrhundert an entstanden Reglements für das sportliche Fechten. Als Sportwaffen setzten sich zuerst der Degen, dann das in Italien erfundene Florett durch. Der Kampfsport blieb lange Zeit Privileg für adlige Stände, Offiziere und Studenten. Es gab das Säbelduell und die Mensur, den studentischen Fechtkampf, mit dem Ziel, einander "Schmisse" beizubringen, Narben im Gesicht als Symbol akademischer Bildung. Angesichts dieser Geschichte ist das Fechten auch häufig kritisiert worden. Als Sportart für jedermann findet es erst in jüngster Zeit auch in Deutschland ungeteilte Anerkennung.

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Das Gefecht

 

Aus dem ehemals feindlichen Zweikampf auf Leben und Tod ist ein freundschaftlich fairer Wettstreit geworden. Der Grundsatz des Sportfechtens lautet: "Treffen ohne getroffen zu werden, im Rahmen eines Reglements". Dieser Grundsatz wird anschaulicher, wenn man dem Gegner (in diesem Fall dem Fechtpartner) gegenüber steht und Angriffe abwehren (parieren) oder in einem günstigen Augenblick selber die Initiative ergreift und den Gegner mit der Fechtwaffe bedroht, so dass dieser gezwungen wird, sich zu verteidigen. In einem Gefecht müssen also viele Dinge gleichzeitig geschehen: der Gegner muss beobachtet werden, seine Aktionen müssen analysiert und eine Strategie entwickelt werden, um keine Treffer zu erhalten, es muss überlegt werden, wie man den Gegner angreift, so dass er keine Chance hat sich zu verteidigen, man muss im richtigen Moment mit einer blitzschnellen Aktion den Treffer erzielen. Vor jedem Gefecht wird die Ausrüstung vom Obmann überprüft. Die Fechter stellen sich in der Grundstellung an der Startlinie auf und grüßen mit einer Bewegung der Waffe, zuerst zum Gegner, dann zum Obmann und zum Publikum. "En garde" bzw. "Stellung" ist die Aufforderung des Obmanns die Fechtstellung einzunehmen und die Maske aufzusetzen. "Etes vous pretes" heißt "fertig" und "Allez" bedeutet so viel wie "Los". Nun beginnt das Wechselspiel der Klingen - Angriff und Verteidigung. Der Obmann (Schiedsrichter) gibt die Kommandos, beurteilt die Fechtaktionen und zählt die Punkte. Egal, ob man letztendlich gewonnen oder verloren hat, heißt es die Entscheidung mit Haltung zu akzeptieren. Mit Handschlag bedankt man sich beim Gegner für das faire Gefecht und beim Obmann für die Kampfleitung.

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Verletzungsrisiko beim Fechten

   

Im Mittelalter wurde mit scharfen Waffen und ohne Schutzkleidung gefochten. Der erste Blutstropfen entschied über Sieg und Niederlage. Das moderne Sportfechten hat weder etwas mit den mittelalterlichen Ritterkämpfen noch mit dem Mensurfechten der studentischen Burschenschaften zu tun. Beim Sportfechten sind die Waffen abgestumpft und der vorgeschriebene Auflagedruck löst die elektronische Trefferanzeige aus. Die Anzüge haben Einlagen aus Kevlar, einem Gewebe, das zur Herstellung von kugelsicheren Westen genutzt wird. Fechtmasken sind aus einem Spezialstahl und der Latz ist ebenfalls aus Kevlar. Diese hohen Sicherheitsstandards, die von der Fédération Internationale d'Escrime (F.I.E.) weltweit vorgeschrieben sind, machen das Fechten zu einer der ungefährlichsten Sportarten. Mehrere sportmedizinische Untersuchungen haben gezeigt, dass Fechten eine Sportart mit geringem Verletzungsrisiko ist. Das Verletzungsrisiko im Fechtsport ist z.B. geringer als im alpinen Skisport, Fußball, Handball, Judo oder Ringen. Der Laie befürchtet natürlich Verletzungen durch die Waffen selbst. Das ist aber bei Benutzung der vorgeschriebenen Ausrüstung nahezu ausgeschlossen.

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Kosten des Fechtsports

 

Leider haben die zunehmenden Sicherheitsstandards im Fechtsport auch Auswirkungen auf die Ausrüstungspreise. Sicherheit hat eben ihren Preis, so dass man für eine komplette Fechtausrüstung, die den höchsten Sicherheitsansprüchen genügen soll, bis zu 600,- Euro bezahlen kann, später lässt sich durch den Kauf von gebrauchten Sachen viel Geld sparen. Die aktuellen Ausrüstungspreise könnt Ihr bei Allstar online erfahren.

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Deutschland - eine bedeutende Fechtnation!

 

Deutschland avancierte in den letzten Jahrzehnten zu einer der erfolgreichsten Fechtnationen der Welt. Persönlichkeiten wie Anja Fichtel, Cornelia Hanisch, Arnd Schmitt, Thorsten Weidner und Emil Beck haben durch ihre Erfolge den Fechtsport in Deutschland bekannt gemacht. Heute hat der Deutsche Fechterbund zirka 30000 Mitglieder. Diesen Aufstieg hat der Fechtsport hierzulande nicht zuletzt der langjährigen konsequenten Umsetzung von modernen Trainingskonzepten in den Vereinen als auch der umfangreichen Unterstützung durch Fördergelder aus den öffentlichen Haushalten und den privaten Unternehmen zu verdanken.

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Die Waffen

 

Bei den Waffen unterscheiden wir drei Arten: das Florett, den Degen und den Säbel. Die Damen fechten mit dem Florett oder dem Degen, die Herren mit Florett, Degen oder Säbel. Die drei Waffen unterscheiden sich in Trefffläche und Regelwerk, so dass sich für jede Waffe eine charakteristische Kampfweise ergibt. Am athletischsten wird sicher mit dem Florett gekämpft, die schnellste Waffe ist der Säbel und der Degen ist stark von Taktik und hoher Präzision geprägt. Die Entwicklung von Degen, Florett und Säbel geht auf die historischen Waffen zurück. Aus dem schweren Schwert wurde zunächst der leichte Degen. Er war die bevorzugte Duellwaffe seiner Zeit. Damit wird verständlich, warum beim Degenfechten der ganze Körper Trefffläche ist; schließlich kam es nur darauf an, seinem Gegner möglichst schwere Verletzungen beizubringen. Das eigentliche Ziel war es, den Kontrahenten im Duell zu besiegen. Deshalb kam man auf die Idee, beim Training spezielle Stöße auf den Rumpf einzuüben, da diese meist tödlich waren. Zu diesem Training benutzte man eine etwas leichtere Übungswaffe mit abgestumpfter Spitze. Mit der Zeit machte sich diese Waffe selbstständig; heute nennt sie sich Florett. Da dessen abgespitzte Klingenspitze einem Blütenkopf ähnlich war, nannten die Italiener es Floretta (=Blume). Im französischen wurde aus fleur (=Blume) "Fleuret" und den Rest kann man sich denken. Der Säbel entstand mehr oder weniger unabhängig von den beiden, er geht im wesentlichen zurück auf Guiseppe Radaelli, einem Fechtmeister aus Mailand.

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Die Fechtbahn (Planche)

 

Die Fechtbahn ist 14m lang, 2m breit und kann aus Holz, Linoleum, Kork, Gummi, Kunststoff oder anderen Materialien beschaffen sein. Für Wettbewerbe, die mit Elektroanlagen durchgeführt werden, muß sie aus Metall (Kupfer) oder einem anderen elektrisch leitendem Material bestehen. Ihre Markierungen sind die Startlinie, die Mittellinie und die hinteren Begrenzungslinien. Letztere dürfen nicht mit beiden Füßen überschritten werden, sonst bekommt der gegnerische Fechter einen Punkt. Zu Beginn des Gefechts und nach jedem Punkt stellen sich die Fechter hinter ihrer jeweiligen Startlinie auf.

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Strafen

 

Beim Fechten wird "Fair Play" groß geschrieben. Die Regeln sind von der Fédération Internationale d'Escrime (F.I.E.) zusammengestellt und haben weltweit Gültigkeit. Verstößt ein Fechter während des Gefechts gegen die Regeln, wird er durch den Obmann mit einer gelben, roten oder schwarzen Karte bestraft. Diese Karten haben folgende Konsequenzen:

 

gelbe Karte: VERWARNUNG (bei leichten Verstößen, z.B. Materialfehler usw.)

 

rote Karte: STRAFTREFFER (bei schweren Verstößen oder statt der zweiten gelben Karte) der Gegner bekommt als Folge einen Punkt gutgeschrieben

 

schwarze Karte: AUSSCHLUSS (bei besonders gravierenden Verstößen, z.B. grober Unsportlichkeit, Manipulation)

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email: Geschaeftsstelle@kreuznacher-hockey-club.de
Internet:
http://www.khc-fechten.de